Asthma: 10 Wege, um den Alltag zu erleichtern

Asthma ist nicht nur während eines akuten Anfalls eine echte Belastung, sondern kann auch im Alltag zur Qual werden.  Welche Möglichkeiten haben Betroffene, um sich gegen die Belastungen zu wappnen? Was sind die größten Risikofaktoren, um einen Asthmaanfall auszulösen und lässt es sich überhaupt normal leben, trotz Asthma? Wir verraten Ihnen, wie Sie sich gegen die tückische Krankheit zur Wehr setzen und wie Sie auf Ihr normales Leben trotz Atemwegserkrankung nicht verzichten müssen.

1. Das Asthma Tagebuch zur Erkennung von Auslösern

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum ein Asthmaanfall ausgelöst werden kann. Allergene, wie zum Beispiel Pollen, spielen dabei bei einigen Betroffenen eine große Rolle. Mit einem Asthma Tagebuch können Sie Ihren Tagesablauf genau dokumentieren und notieren, in welcher Situation es zu einem Anfall kam. Analytisch gibt Ihnen das die Möglichkeit, Trigger auszumachen und so Ihre ganz persönliche Erste Hilfe Tasche zur Vermeidung von Notfällen zu erstellen. Ein solches Tagebuch unterstützt auch Ihren Arzt dabei, die Behandlung zu optimieren und zu erkennen, wann und wieso es bei Ihnen zu Anfällen kommt.

2. Regelmäßige Entspannungsübungen zur Vermeidung von Anfällen

In einer finnischen Studie wurde festgestellt, dass Stress ein Indikator für Asthma ist. Stressige Situationen lassen sich nicht immer vermeiden, doch wenn sich dieser Zustand chronifiziert, hat die Atemwegserkrankung leichtes Spiel. Es kann Ihnen daher helfen, in besonders belastenden Situationen Skills zu erlernen, mit denen Sie sich aus einer stressigen Situation befreien können. Autogenes Training und Yoga spielen eine große Rolle, beide Techniken gelten als wertvolle Maßnahmen, um Stress zu vermeiden und zu minimieren. Kombinieren Sie beides mit Atemtechniken, um zumindest einem Teil der Asthmaanfälle vorzubeugen.

3. Medikamente streng nach Plan einnehmen

Niemand hat Lust, dauerhaft Medikamente einzunehmen, doch wenn der Arzt ein Therapieschema mit Ihnen erarbeitet hat, ist es wichtig, dass Sie dieses exakt befolgen. Auf diese Weise können viele Asthmaanfälle verhindert und der Alltag erleichtert werden. Zu beachten ist auch, dass viele Asthma-Medikamente auf dem Wirkstoff Salbutamol basieren und es wäre gut, sich vor der Anwendung mit seiner Wirkung auf den Körper vertraut zu machen. Sollten Sie Nebenwirkungen verspüren oder sich mit der Einnahme eines Präparats nicht wohlfühlen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Auf keinen Fall dürfen Sie die Medikation eigenmächtig ändern, absetzen oder erhöhen. Damit Sie die regelmäßige Einnahme nicht vergessen, lohnt es sich, einen Timer zu stellen, um immer daran zu denken.

4.  Beachten Sie bei allergischem Asthma den Pollenflug

Allergisches Asthma tritt vor allem dann auf, wenn Sie in Kontakt mit dem Allergen kommen. Vor allem im Frühjahr, wenn die Pollenflugphase beginnt, sind viele Betroffene buchstäblich außer Atem. Beachten Sie den Pollenflugkalender, um zu vermeiden, dass Sie plötzlich davon überrascht werden. Viele Betroffene nehmen während der akuten Flugphase antiallergische Medikamente oder Nasensprays ein, um Beschwerden der Atmung von vorneherein zu vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass bestimmte Allergene Ihr Asthma akut verschlimmern.

5.  Auch bei Asthma sportlich aktiv bleiben

Viele Menschen gehen davon aus, dass sie mit Asthma keinen Sport betreiben dürfen. Ein Irrtum, denn auch für Asthmatiker ist Bewegung lebenswichtig. Schonung ist ein Fehler, der die Lungenfunktion noch weiter beeinträchtigen kann. Spezielle Asthma-Sportgruppen helfen Ihnen, die richtige Atmung bei körperlicher Betätigung zu erlernen. Ihr Arzt kann Ihnen außerdem Tipps geben, wie Sie sich während eines Notfalls beim Sport verhalten können. Vor allem Bewegung an der frischen Luft gilt als sehr gesund, da die Lungenkapazität dabei verbessert werden kann.

6. Das Notfallspray nicht vergessen

Viele Asthmaanfälle können vermieden werden, manchmal passiert es aber doch. Wenn die Luft weg bleibt, braucht es ein Notfallspray, um die Bronchien schnell wieder zu weiten und die Atmung zu verbessern. Achten Sie bei jedem Gang außer Haus darauf, dass Sie Ihr Spray griffbereit haben. Vergessen Sie nicht, nach Anbruch der letzten Packung darauf zu achten, wann Sie ein neues Rezept benötigen. Nicht nur körperlich, sondern auch mental fühlen sich die meisten Asthmatiker sicherer, wenn sie Ihr Spray für den Notfall dabei haben.

7. Allergene im Haushalt vermeiden

Tierhaare, Hausstaub, Pflanzenpollen – all das sind potenzielle Auslöser für einen Asthmaanfall. Ob Sie als Asthmatiker ein Haustier halten können, hängt von vielen Faktoren ab und muss individuell mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Wichtig ist, dass Sie in Ihrem Haushalt so viele Allergien wie möglich vermeiden. Setzen Sie auf Holzböden statt Teppiche, reinigen Sie Polstermöbel so oft es geht mit einem Staubsauger und lassen Sie die Fenster geschlossen, wenn gerade Flugphase der auslösenden Pollen ist. Hausstaub und Milben lauern vor allem im Bett, daher waschen Sie die Bettwäsche mindestens einmal pro Woche, um nächtliche Atemnot zu vermeiden.

8. Selbsthilfegruppen zur mentalen Unterstützung

Asthma ist als chronische Atemwegserkrankung für nahezu jeden Betroffenen eine Belastung. Die alltäglichen Einschränkungen stören, die ständige Aufmerksamkeit vor potenziellen Auslösern zermürbt. Bei einigen Patienten kann das zu einer Depression führen, die dann in einen sozialen Rückzug mündet. Es gibt in den meisten großen Städten Selbsthilfegruppe für Betroffene, die sich miteinander austauschen und sich gegenseitig Mut zu sprechen. Solche Gruppen haben äußerst positive Effekte auf die mentale Gesundheit und helfen dabei, trotz der unangenehmen Erkrankung die Freude am Leben nicht zu verlieren.

9. Gezieltes Training für die Lungenfunktion

Die ärztliche Behandlung ist nur ein Standbein der Asthmatherapie, es gibt weitere Möglichkeiten, wie Sie Ihre Lungenfunktion aktiv verbessern können. Spezielle Asthmagruppen trainieren mit Betroffenen Skills und Methoden, wie das Atemvolumen der Lunge verbessert werden kann. Das Ziel dahinter ist es, schwere Atemnotanfälle weitgehend zu vermeiden und die Lunge zu desensibilisieren und gleichzeitig zu stärken. Je besser die Lungenkapazität, desto besser ist das Atemvolumen und die Chance, die Zahl der Asthmaanfälle zu reduzieren.

10. Gesunde Ernährung für besseres Befinden

Wissenschaftler haben bereits festgestellt, dass sich eine gesunde Ernährungsweise positiv auf die Symptomatik des Asthmas auswirkt. Wenn Sie nicht genau wissen, welche Ernährungsfehler Sie machen und was Sie optimieren können, nutzt eine Ernährungsgruppe für Asthmatiker. Ausgewogene Nahrungsmittel, viel Obst und Gemüse und dazu wenig Fett sind Tipps, die jeder Betroffene umsetzen kann. Auch der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten hat sich bewährt. Insbesondere der Rauch von Zigaretten kann massive Asthmaanfälle auslösen, selbst wenn dieser nur passiv im Haushalt eines Rauchers inhaliert wird.

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