SIBO natürlich behandeln
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Die Diganose SIBO / Dünndarmfehlbesiedlung ist für viele Betroffene zunächst ein erster Teilerfolg, denn endlich haben sie eine greifbare Diagnose für die vielen darmbezogenen Probleme. Aber leider ist das Thema SIBO sehr komplex und noch nicht umfassend erforscht. Glücklicherweise hat die Forschung in dem Gebiet in den letzten Jahren deutlich zugenommen und der Darm rückt immer mehr in den Fokus für viele gesundheitliche Probleme. Oft findet man beim Thema SIBO den Therapie-Ansatz mit Antibiotika wie Rifaximin. Aber die Gabe von Antibiotika ist natürlich nicht ohne und kann die Darmflora noch mehr in Dysbalance bringen und Nebenwirkungen haben. Daher ziehen viele Betroffene eine natürliche Behandlung vor. Wir gehen daher in diesem Beitrag darauf ein, wie man SIBO natürlich behandeln kann und warum es extrem wichtig ist, eine möglichst ganzheitliche Therapie anzustreben und auch auf Spurensuche für die Ursache zu gehen.
Eins vorweg: Das Thema ist sehr komplex und letztendlich gibt es verschiedene Säulen der Therapie, welche wir in diesem Beitrag nicht im Detail beleuchten können. Auch können und wollen wir keine konkreten Dosierungen und Einnahmeempfehlungen geben. Wir empfehlen daher den SIBO Onlinekurs für wirklich detailierte Informationen und auch konkrete Therapieempfehlungen.
Was ist eine SIBO / Dünndarmfehlbesiedlung?
SIBO steht für „Small Intestinal Bacterial Overgrowth“, was auf Deutsch „Dünndarmfehlbesiedlung“ bedeutet, also eine bakterielle Fehlbesiedlung im Dünndarm. Es handelt sich um eine Erkrankung, bei der eine abnormale Ansammlung von Bakterien im Dünndarm auftritt. Normalerweise ist der Dünndarm nur in geringem Maße von Bakterien besiedelt, da der Großteil der Bakterien im Dickdarm zu finden ist. Bei SIBO vermehren sich jedoch die Bakterien im Dünndarm in übermäßiger Anzahl.
Dieser übermäßige Bakterienwuchs kann zu verschiedenen Symptomen führen, darunter Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit und Nährstoffmangel. Die Symptome können ähnlich wie bei anderen Verdauungsstörungen sein und daher ist eine genaue Diagnose wichtig.
Die genauen Ursachen von SIBO sind nicht vollständig verstanden, aber Faktoren wie gestörte Darmmotilität, strukturelle Anomalien im Dünndarm, verminderte Magensäureproduktion und bestimmte Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie können das Risiko erhöhen.
SIBO / Dünndarmfehlbesiedlung natürlich behandeln
Dünndarmfehlbesiedlung kann auf natürliche Weise behandelt und gelindert werden. Um die SIBO natürlich behandeln zu können sollte man an verschiedenen Bausteinen arbeiten:
Pflanzliche Antibiotika – Bakterien bekämpfen
Der zentrale und wichtigste Punkt der natürlichen SIBO-Behandlung ist der Einsatz von pflanzlichen Antibiotika. Anstatt Antibiotika wie Rifaximin einzusetzen, werden hier verschiedene pflanzliche Antibiotika kombiniert, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen und die problematischen Bakterien zu bekämpfen. Dr. Allison Siebecker schreibt auf Ihrer Webseite: „Eine multizentrische Studie, an der auch John’s Hopkins beteiligt war, ergab, dass „pflanzliche Therapien mindestens so wirksam sind wie Rifaximin““ (übersetzt ins deutsche).
Um SIBO natürlich zu behandeln empfhielt Dr. Siebecker die folgenden pflanzlichen Kräuter:
- Allicin aus Knoblauch
- Oregano
- Berberin
- Neem
- Zimt
Der Einsatz richtet sich auch danach, ob es sich in erster Linie um Methan-produzierende oder Waserstoff-produzierende Bakterien im Dünndarm handelt. Dies kann auch mit einem guten SIBO-Atemtest herausgefunden, bei welchen neben Wasserstoff eben auch Methan gemessen wird.
Allicin
Allicin wirkt antibakteriell und wird oft bei der Bekämpfung von Methan-produzierenden Bakterien empfohlen.
Oregano
Oregano wirkt ebenfalls antibakteriell und gehört auch zu den sehr beliebten Mitteln bei der natürlichen SIBO-Therapie. Es soll bei Wasserstoff- und Methan-produzierende Bakterien helfen.
Neem
Auch Neem soll bei Wasserstoff- und Methan-produzierende Bakterien helfen.
Unsere Empfehlung: SIBO Kurs nutzen
Inhalte des Kurs
- SIBO verstehen und diagnostizieren
- Therapiesäule 1: Primärerkrankung behandeln
- Therapiesäule 2: Verdauung und Stoffwechsel "reparieren" & Ernährung
- Therapiesäule 3: Dünndarmfehlbesiedlung reduzieren
- Therapiesäule 4: Mikronährstofftherapie
- Therapiesäule 5: Ausleitung & Entgiftung
- Therapiesäule 6: Entstressung & vegetativer Ausgleich
- Präparateempfehlungen
- FAQ - Fragen rund um SIBO
- SIBO-Diät
Unterstützung der Bämpfung der Bakterien
Da die problematischen Bakterien im Dünndarm häufig eine Schleimschicht als eine Art Schutzschild um sich haben, kann es hilfreich sein, zu versuchen diesen Biofilm zu lösen. So kann das pflanzliche „Antibiotika“ ggf. besser wirken und die Bakterien besser angreifen. Oft wird hier Schwarzkümmelöl als natürlichen Biofilmlöser empfohlen.
Darmbeweglichkeit fördern
Eine verlangsamte Bewegung des Darms begünstigt das Ansiedeln von schlechten Bakterien. In solchen Fällen können die Einnahme eines Prokinetikums sowie Pausen zwischen den Mahlzeiten hilfreich sein. Das Prokinetikum fördert den natürlichen Reinigungsprozess des Magens und des Dünndarms, indem es Bakterien und Nahrungsreste aus dem Darm ausspült.
Empfohlen wird hier oft Ingwer als natürliches Prokinetikum. Es soll nachweislich die Motilität (Bewegung) des Darms anregen und abends eingenommen werden.
Zudem ist hier auch Sport und Bewegung ein wichtiger Baustein. Gerade wenn Sie sich wenig bewegen, kann hier eine Umstellung sehr viel bewegen. Planen Sie tägliche Spaziergänge ein oder reaktivieren Sie ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio.
Elementardiät
Die elementare Diät wird in der Regel für einen begrenzten Zeitraum eingesetzt, um den Darm zu entlasten und das Wachstum der Bakterien im Dünndarm zu reduzieren und im besten Fall auszurotten. Sie sollte jedoch unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, da sie eine spezialisierte Ernährung erfordert und nicht für jeden geeignet ist.
Weitere Bausteine zur natürlichen SIBO-Behandlung
Stress reduzieren
Stress kann sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken und das Wachstum unerwünschter Bakterien im Dünndarm fördern. Versuchen Sie, Stress zu reduzieren und Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen in Ihren Alltag zu integrieren.
Nahrungsmittelintoleranzen identifizieren und meiden
Manche Menschen mit Dünndarmfehlbesiedlung haben auch Nahrungsmittelintoleranzen, die ihre Symptome verschlimmern können. Es kann hilfreich sein, eine Eliminationsdiät durchzuführen, um festzustellen, ob bestimmte Nahrungsmittel Ihre Symptome verstärken. Gemeinsame Trigger sind oft Laktose, Gluten und Fruktose.
Verdauungsfördernde Kräuter einnehmen
Bestimmte Kräuter können die Verdauung unterstützen und das Wachstum unerwünschter Bakterien im Dünndarm hemmen. Hier sind einige empfehlenswerte Kräuter:
Ingwer: Ingwer fördert die Verdauung und lindert Entzündungen im Darm. Trinken Sie Ingwertee oder fügen Sie frischen Ingwer Ihren Mahlzeiten hinzu.
Pfefferminze: Pfefferminze hat krampflösende Eigenschaften und kann bei Magen-Darm-Beschwerden helfen. Trinken Sie Pfefferminztee oder nehmen Sie Pfefferminzkapseln ein.
Kamille: Kamillentee beruhigt den Magen-Darm-Trakt und kann bei der Linderung von Symptomen der Dünndarmfehlbesiedlung hilfreich sein.
SIBO Bitterstoffe nehmen
Bitterstoffe können dabei helfen, den Verdauungsprozess zu verbessern und die Aktivität des Verdauungssystems zu fördern. Sie können die Produktion von Verdauungsenzymen anregen und die Kontraktionen des Magens und des Dünndarms erhöhen, was wiederum die Bewegung von Nahrungsmitteln durch den Verdauungstrakt erleichtert
Mögliche Nährstoffmangel vermeiden / Unterstützende Supplements
SIBO kann zu Nährstoffmängeln führen, da die übermäßige Bakterienpopulation die Fähigkeit des Körpers, Nährstoffe aus der Nahrung zu absorbieren, beeinträchtigen kann. Die häufigsten Mängel, die bei SIBO beobachtet werden, sind:
Vitamin B12: Eine Überwucherung von Bakterien kann Vitamin B12 verbrauchen, was zu einem Mangel führen kann.
Fettlösliche Vitamine (A, D, E und K): Durch SIBO verursachte Malabsorption kann zu einem Mangel an diesenr fettlöslichen Vitamine führen.
Eisen: SIBO kann auch die Eisenaufnahme beeinträchtigen, was zu Eisenmangelanämie führen kann.
Mineralien wie Kalzium und Magnesium können ebenfalls betroffen sein.
Auf Ursachenforschung gehen
Um die SIBO auch wirklich langfristig loszuwerden, ist es wichtig auch die Ursache zu finden und zu versuchen auch dort anzusetzen um einen Rückfall zu vermeiden, aber auch generell um SIBO natürlich behandeln zu können. Hier sind mögliche Ursachen:
Darmmotilitätsstörungen: Eine gestörte Bewegung des Dünndarms kann dazu führen, dass Nahrung und Bakterien im Darm verweilen und sich vermehren. Dies kann durch verschiedene Erkrankungen wie Magen-Darm-Operationen, Darmobstruktionen oder neurologische Störungen verursacht werden.
Strukturelle Anomalien: Strukturelle Probleme im Verdauungstrakt, wie Darmverengungen, Fisteln oder Divertikel, können den normalen Fluss von Nahrung und Bakterien stören und zu SIBO führen.
Magensäuremangel: Ein Mangel an Magensäure kann das Wachstum von Bakterien begünstigen, da die Magensäure normalerweise dazu dient, Bakterien abzutöten. Ursachen für einen Magensäuremangel können unter anderem Magenoperationen, chronische Säureblocker-Medikation oder bestimmte Erkrankungen sein.
Immunsystemstörungen: Ein geschwächtes Immunsystem kann die Kontrolle über das bakterielle Wachstum im Dünndarm beeinträchtigen und zu SIBO führen. Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Crohn oder Zöliakie, können das Risiko für SIBO erhöhen.
Verlangsamte Darmbewegung: Eine Verlangsamung der Darmbewegung, auch als intestinale Dysmotilität bezeichnet, kann das Bakterienwachstum begünstigen. Dies kann aufgrund von Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder neurologischen Störungen auftreten.
Fazit – Ausdauer ist gefragt
Dünndarmfehlbesiedlung kann durch natürliche Behandlungsmethoden oft gut gelindert werden. Durch die Anpassung der Ernährung, die Verwendung von natürlichen Antibiotika, verdauungsfördernden Kräutern, Stressreduktion und der Einnahme von Probiotika können Sie Ihre Symptome verbessern und Ihre Darmgesundheit unterstützen. Allerdings ist das Thema komplex und Sie sollten sich definitiv Hilfe suchen. Auch erfordert es etwas Geduld und Ausdauer, denn oft dauert es und benötigt mehrere Versuche.
Wichtig: Die Informationen auf dieser Seite sind rein informationeller Natur und sind kein Ersatz für eine professionelle Beratung / Behandlung durch einen Arzt oder Therapeuten! Wir empfehlen immer eine Therapie in Zusammenarbeit mit einem Arzt oder geschulten Therapeuten. Aus Erfahrung wissen wir aber leider auch, dass es extrem schwierig sein kann, einen Arzt oder Heilpraktiker zu finden, der sich mit SIBO wirklich gut auskennt und sich auch die Zeit dafür nimmt. Sie werden in diesem Beitrag merken, dass das Thema sehr komplex ist und daher sollten Sie sich wirklich umfassend mit dem Thema beschäftigen. Wenn Sie keinen geschulten Therapeuten oder Arzt zur Hand haben, empfehlen wir unbedingt den folgenden Onlinekurs: SIBO verstehen & behandeln.